Bei dem Projekt Schwestern im Westen handelt es sich um eine Portraitserie über 17 junge muslimische Frauen aus Berlin.
In dieser Arbeit werden Musliminnen aus Deutschland anders gezeigt, als sie üblicher Weise in den Medien dargestellt werden: Die hier portraitierten Frauen tragen das Kopftuch aus freiem Willen, selbstbewusst und aufgrund ihres religiösen Glaubens. Ihre Entscheidung wird jedoch nicht immer geachtet oder vielmehr akzeptiert, sondern mit Misstrauen und Unverständnis betrachtet.
Mit der Abbildung dieser Frauen soll eine weitere Facette der komplexen und oft widersprüchlichen Realtitäten kopftuchtragender Musliminnen sichtbar gemacht werden, um so eine Diversifikation und Erweiterung des Bildes muslimischer Frauen mit Kopftuch vorzunehmen. Damit möchte die Arbeit hinterfragen, dass – wie so oft suggeriert – tatsächlich alle Frauen, die ein Kopftuch tragen, dies nur unter Zwang tun, entweder unterdrückte Opfer oder fanatische Fundamentalistinnen sind.
Diese Arbeit gewann im Entstehungsjahr 2003 aufgrund der damalig geführten Kopftuchdebatte an Aktualität. Und auch heute unterstreicht sie die Notwendigkeit der Kommunikation zwischen Muslime und Nicht-Muslime.